Eine Gruppe Kinder sitzt auf der Couch und liest mit einer Frau ein Buch

Ausgezeichnete Projekte

Sie wollen sich einen Eindruck von preiswürdigen Leistungen verschaffen? Hier finden Sie auszugsweise Gewinner*innen der Kategorien aus dem Jahr 2025. Als Inspiration, als Vorlage, als Ansporn.

Fröbel Kindergarten- und Familienzentrum Finkenberg, Köln 

In einem Stadtteil mit erhöhtem Unterstützungsbedarf gelingt es dem Fröbel Kindergarten- und Familienzentrum Finkenberg auf ebenso vielfältige wie beeindruckende Weise, Sprach- und Leseförderung zu einem integralen Bestandteil des Alltags von mehr als einhundert Kindern zu machen. Ihr bilingualer Portugiesisch-Schwerpunkt, die Nutzung innovativer Methoden wie Metacom-Karten, die liebevoll gestaltete Bücherei mit Büchern in vielen Herkunftssprachen, die Buchmobil-Initiative, die Mobilisierung der Eltern und noch viel mehr stehen für gelebte Literacy in der Kita.

 

Das in den Themen Sprachförderung, Mehrsprachigkeit und Digitalisierung geschulte Team schafft kontinuierlich Lese- und Erzählsituationen für und mit den Kindern, deren Fortschritte in der sprachlichen Entwicklung stets reflektiert werden. Mit seiner interkulturellen Ausrichtung und einem breiten Angebotsspektrum setzt das Fröbel Kindergarten- und Familienzentrum Finkenberg einen wirksamen und inspirierenden Maßstab für die frühkindliche Bildung in Deutschland.

78. Schule – Grundschule der Stadt Leipzig 

Mit großer Leidenschaft und Kreativität stellen alle Lehrkräfte der 78. Schule – Grundschule der Stadt Leipzig das Lesen gemeinsam in den Mittelpunkt ihres pädagogischen Handelns. Ob mit dem Tandemlesen mit Patenschülerinnen und Patenschülern, einem personalisierten Online-Leseprogramm oder dem eigens geschaffenen Fach „Lies“ im Rahmen des Sachunterrichts – die 78. Schule geht innovative Wege, um die Lesemotivation und Lesekompetenz ihrer Schülerinnen und Schüler ab der ersten Klasse nachhaltig zu stärken. Besondere Highlights sind der „Lesefitness“-Wettbewerb und die „Kinderredaktion“ der schuleigenen Bibliothekshomepage, die die Kinder befähigt, sich kritisch mit Literatur und digitalen Medien auseinanderzusetzen.

 

Die enge Zusammenarbeit mit vielen externen Partnern erweitert das Fachwissen um erfolgreiche Methoden der Leseförderung und deren Verankerung im Schulalltag. Mit ihrem Engagement, das nicht nur auf die Verbesserung von Lesefähigkeiten, sondern auch auf die Stärkung der sozialen Teilhabe abzielt, hat die 78. Schule nicht nur den Sächsischen Schulpreis 2024 errungen, sondern sich auch den Deutschen Lesepreis verdient. 

"Der Kinderlesewagen: Leseförderung auf dem Spielplatz!" 

Mit seiner niedrigschwelligen Idee bringt das Nachbarschaftsheim Wuppertal die Freude am Lesen in den öffentlichen Raum: Ein liebevoll gestalteter Kinderlesewagen, ausgestattet mit Licht und Heizung, schafft auf dem Spielplatz einen Ort, der Begegnung und Bildung miteinander verbindet. Hier erleben Kinder Lesen nicht als Pflicht, sondern als Bereicherung. Vorschulkinder nutzen den Wagen am Vormittag zur Sprachförderung, während nachmittags Familien des Quartiers generationen- und kulturübergreifend zusammenkommen. Wenn die Kinder auf dem Spielplatz lieber zum Lesewagen als zur Rutsche oder Schaukel gehen, ist für die Leseförderung viel gewonnen. So prägen Lesespaß und ein Gefühl der Selbstwirksamkeit die Erfahrungen im Lesewagen.

 

Hinter dieser Leistung steht ein engagiertes Team Ehrenamtlicher, das das Projekt trägt – mit der Unterstützung lokaler Partner von der Kommune und der Stadtbibliothek über Serviceclubs und Firmen bis hin zur Kundschaft des lokalen Buchhandels: ein echtes Gemeinschaftswerk! Was in Wuppertal funktioniert, hat das Potenzial, überall zu einem Erfolg zu werden.

"Bilderbücher erwachen durch Lale mit bunten Dias zum Leben" 

Lale Öztürk kennt die Beweggründe, das Lesen zu fördern. Ganz bewusst hat sie sich einen bildungsfernen Stadtteil ihrer Heimatstadt Duisburg ausgesucht, um als ehrenamtliche Vorlesepatin Kindern mit Förderbedarf das Lesen nahezubringen. Neben einem solchen faktenbasierten Ansatz zeichnet unsere Preisträgerin aber etwas aus, das mit purer Emotion wohl am besten zu beschreiben ist. Lale Öztürk brennt für das Thema. Und sie steckt Kinder mit ihrer Begeisterung an, wenn sie ihnen schauspielernd in Kostümen verkleidet und mit Requisiten ausgestattet Bilderbuchkinos zeigt und ihnen im Anschluss erzählend, erklärend und bastelnd jede Menge Zeit und Aufmerksamkeit schenkt.

 

Dabei setzt sie auf einen Diaprojektor als Hilfsmittel. Was altmodisch anmuten mag, ist für die Kinder ein echter Hingucker! Was ist ein Dia, wie funktioniert das Gerät? So weckt man Neugier, an die Lale Öztürk mit ihren Geschichten unmittelbar anschließen kann.

 

Als Frau mit Migrationsgeschichte und berufstätige Mutter hat sie die Erfahrung gemacht, vielen Menschen ein Vorbild sein zu können und Nachahmerinnen gefunden, die nun selbst voller Elan weiteren Kindern die Tür zum Lesen öffnen. 

"LeOn – Leseraum Online" 

LeOn fördert nicht nur Lesekompetenz, sondern auch die digitale Transformation im Bildungswesen. Zusammen mit Schulen in Nordrhein-Westfalen und der Softwarefirma Outermedia hat die Professur Fachdidaktik Deutsch am Zentrum für Lehrerbildung der TU Chemnitz eine webbasierte Anwendung für Schülerinnen und Schüler der zweiten bis sechsten Klassen geschaffen. Kostenlos verfügbar, kombiniert LeOn bewährte Verfahren der Leseförderung mit den Möglichkeiten digitaler Medien.

 

Die Plattform bietet differenzierte Lesetexte, Vorlesefunktionen, digitale Lesetagebücher und ein personalisiertes Feedback, das individualisierte Leseförderung je nach spezifischem Bedarf ermöglicht. Die Kinder erleben Lesefreude durch vielfältige Methoden wie Lautleseproben, Hörspielproduktionen oder Tandem-Übungen. Bereits über 117.000 Schülerinnen und Schüler sowie mehr als 22.000 Lehrkräfte profitieren in NRW von dieser wegweisenden Anwendung. Unterstützt durch das Ministerium für Bildung und Schule des Landes Nordrhein-Westfalen setzt LeOn schon jetzt ein starkes Zeichen, befindet sich aber noch im Wachstum: Zur Zielgruppe gehört schon bald auch die Sekundarstufe und andere Bundesländer interessieren sich ebenfalls für den Einsatz des Leseraums Online.

Ihr Projekt? 

Sie finden: Ihr Projekt passt perfekt in die Reihe oder zeigt noch neue Ansätze? Super! Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.